von Thorsten Sierk
Ausgabe Oktober 2024
Zweifel an Krankmeldungen: (Neue) Chancen für Arbeitgeber
In Konfliktsituationen – insbesondere in Trennungsszenarien – kommt es nicht selten dazu, dass sich Arbeitnehmer mehr oder weniger postwendend krankmelden. Lange Zeit standen Arbeitgeber diesem Phänomen hilflos gegenüber: Die ausgestellte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hat einen hohen Beweiswert, der Arbeitgeber aber regelmäßig keine Kenntnis darüber, ob der Arbeitnehmer tatsächlich erkrankt ist. Die bloße Vermutung, dass der Mitarbeiter in Wirklichkeit gar nicht krank ist, nützt ihm wenig. Jedoch gibt die Rechtsprechung bereits seit einiger Zeit vermehrt (für Arbeitgeber positive) Antworten auf die Frage, welche Indizien den Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erschüttern können.
von Hannah Lüttge
Ausgabe Oktober 2024
Google-Recherche über Bewerber? – Rechtlich riskant
Es mag aus praktischer Sicht naheliegend sein, sich bei der Suche nach dem besten Kandidaten für eine vakante Position nicht nur auf die Bewerbungsunterlagen zu verlassen, sondern darüber hinaus eine kurze Internetrecherche anzustellen. Ob und in welchen Grenzen dies rechtlich zulässig ist, ist allerdings umstritten und in dieser Allgemeinheit noch nicht entschieden worden.
von Dr. Matthias Lodemann
Ausgabe Oktober 2024
Kein Rettungsanker für Zielboni bei unterlassener Zielvereinbarung?
Aus der betrieblichen Praxis sind sie nicht wegzudenken: Bonuszahlungen, deren Höhe an die Erreichung bestimmter Ziele geknüpft ist (sog. Zielboni). Dabei kann es sich um Unternehmensziele wie Umsatz oder Gewinn handeln, aber auch um persönliche Ziele. Probleme können hier insbesondere auf zwei Ebenen entstehen: bezüglich der Frage, welche Ziele überhaupt vereinbart werden, sowie – nach Ablauf der Bonusperiode – bei der Frage, ob und in welchem Umfang diese Ziele erreicht worden sind.
von Maike Küpper
Ausgabe Oktober 2024
Vorschlag für ein neues Gesetz zum Beschäftigtendatenschutz
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Bundesministerium des Innern und für Heimat haben einen Referentenentwurf für ein neues Gesetz zum Beschäftigtendatenschutz (BeschDG) vorgelegt. Der Datenschutz ist in Deutschland im Wesentlichen europäisch – nämlich durch die DSGVO – geregelt. Diese sieht zwar vor, dass Mitgliedstaaten im Beschäftigungskontext spezifischere nationale Vorschriften erlassen dürfen. Eine solche nationale Regelung in Deutschland existiert bis dato jedoch nur in Form einer knappen „Generalklausel“, deren konkreten Ausformung der Rechtsprechung überlassen blieb. Die genannte deutsche Regelung ist noch dazu im letzten Jahr vom EuGH – zumindest indirekt – für unwirksam erklärt worden, was zu weiterer Rechtsunsicherheit bei diesem wichtigen Thema gesorgt hat. Bestrebungen, einen einheitlichen deutschen Rechtsrahmen im Beschäftigungskontext zu schaffen, bestehen bereits seit Jahrzehnten, konkrete Versuche in der Vergangenheit sind jedoch gescheitert. Umso spannender ist es, dass das Vorhaben nun neuen Schub bekommt und zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder ein konkreter Vorschlag vorliegt.
von Catharina Scharrer
Ausgabe Oktober 2024
„Newsletter-Update“ – worüber haben wir schon berichtet?
Bürokratieentlastungsgesetz verabschiedet
Bereits in mehreren vergangenen Newslettern berichteten wir über die Entwicklungen des Bürokratieentlastungsgesetzes – zunächst noch mit verhaltenem Fazit. Am 18. Oktober 2024 hat nunmehr nach dem Bundestag auch der Bundesrat dem Regierungsentwurf zugestimmt. Sobald das Gesetz ausgefertigt und verkündet wird, treten zum 1. Januar 2025 in arbeitsrechtlicher Hinsicht insbesondere folgende Erleichterungen in Kraft: